Die Gründung des Ansbacher Briefmarkenvereins erfolgte im Jahr 1894 als Sektion des Dresdner Internationalen Philatelisten Vereins. Der erste Vorsitzende des Vereins war Karl Langkammerer, der bis 1929 die Geschicke des Vereins lenkte.
Erste deutsche Briefmarke mit Mühlradstempel von Ansbach
Erstes Vereinslokal war das Tivoli, das heutige evangelische Gemeindehaus. 1898 wurde schließlich ein eigener Verein gegründet, die „Vereinigung Ansbacher Briefmarken-Sammler“. Die Vereinslokale wechselten sehr häufig bis 1912. Von 1913 bis 1945 wurde im goldenen Lamm getagt.
1933 ging die Zahl der Mitglieder auf 21 zurück, die nicht arischen Mitglieder wurden zum Austritt veranlasst. Nach der Kapitulation im Mai 1945 wurden alle Vereine verboten, dies galt natürlich auch für den Briefmarkensammler Verein.
Eine Wiedergründung erfolgte im März/April 1947, Treffpunkt war das Tabakwaren Geschäft Eichhorn in der Turnitzstraße. Die erste offizielle Einladung zu einem Vereins-abend wurde am 20. August 1947 veröffentlicht. Am 1. Juni 1949 trat der Ansbacher Verein als 14. Verein in den Landesverband bayerischer Briefmarkenfreunde bei. 1950 organisierte der damalige zweite Vorsitzende Otto Kannegießer eine Briefmarkenausstellung, in der trotz der noch schwierigen Umstände 20 Exponate gezeigt wurden.
Sonderpostkarte mit den Sonderstempel der 1. Ansbacher Briefmarkenausstellung vom 13. – 15. Mai 1950.
In dieser Ausstellung durften die Brief-marken Ausgaben des dritten Reiches nicht öffentlich gezeigt werden. Eines der Highlights war die Sammlung „Original – Neudruck – Fälschung“ dargestellt am Beispiel des Baseler Täubchens, Minr. 12 und 13 von Sachsen, österreichischer Merkur und schwarzer Einser.
Am 18. August wurde der Verein erstmals im Vereinsregister des Amtsgerichtes Ansbach eingetragen, die dafür notwendige Satzungsänderung wurde in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 20. Juni 1952 beschlossen.
Im Jahr 1954 zum 60 jährigen Jubiläum fand der 6. Landesverbandstag der bayerischen Philatelisten statt, parallel dazu fand in der Orangerie eine Rangausstellung statt.
Nach mehreren Vorstandwechseln wurde 1973 Hans Neumeier 1. Vorstand und blieb es bis 2000. Er führte die sogenannte Herbstreise ein, die neben der Sammeltätigkeit die Geselligkeit im Vereinsleben betonte. Die Mitgliederzahl erreichte unter Hans Neumeier den bisher höchsten Stand von 121 Mitgliedern im Jahr 1992. Außerdem wurde ab 1985 ein Großtauschtag veranstaltet der seitdem jährlich einmal stattfindet.
1994 fand in Ansbach anlässlich des 100 jährigen Vereinsjubiläums eine Rang 3 Ausstellung und ein Landesverbandstag statt. Auf dem eigens veranstaltetem Festabend wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert und viele verdiente Mitglieder geehrt.
Natürlich gab es auch für dieses Jubiläum einen Sonderstempel und eine Umschlag-serie mit vier Ansbacher Motiven in verschiedenen Farben.
Tag der Briefmarke
Im Jahr 2002 war der Briefmarkensammler Verein Ansbach der Veranstalter des Tages der Briefmarke. Zu diesem Anlass gab es ebenfalls wieder einen Sonderstempel, wie die nebenstehende Abbildung zeigt.
Im Jahr 2004 wurde Paul Meierhöfer zum 1. Vorstand gewählt, er ist auch der zur Zeit amtierende Vorstand. Seiner Initiative verdankt der Briefmarkensammler Verein zwei Briefmarkenausgaben. Die erste wurde noch von der österreichischen Post herausgegeben. Die zweite Ausgabe konnte dann in Deutschland hergestellt werden und trägt auch die Länderbezeichnung Deutschland.
Briefmarken von Ansbach nachKindermalwettbewerb
Erste Briefmarkenausgabe des Ansbacher Vereins, nach einem Kindermalwett-bewerb. Diese Ausgabe wurde bei der österreichischen Post hergestellt.